Faszination „Orgel“

Die Geschichte der Orgel  
Bereits im Altertum waren Instrumente bekannt, bei denen eine Reihe verschieden langer Einzelflöten miteinander verbunden waren, für jeden Ton eine einzelne Flöte.  Die Panflöte (syrinx), ein Instrument in dieser Bauweise, …

Mehr im folgenden, kompletten Aufsatz von Korbinian Maier:
Geschichte der Orgel
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Die Orgel – ein komplexes Instrument kompakt erklärt
Die Orgel ist das größte Blasinstrument das über Tasten gespielt werden kann. Damit aber vom Blasbalg der Orgelwind in die Pfeifen kommt und einen Ton erzeugt braucht es einige Komponenten mehr, die aber alle berechenbar zusammenarbeiten müssen. Deshalb ist dieses Instrument nicht nur groß, pompös, unbeweglich und eindrucksvoll im Klang (Frequenzgang 16 Hz bis 10.000 Hz) und auf den ersten Blick teuer sondern in erster Linie kunsthandwerklich, exakt gearbeitet und einmalig für den Orgelstandort und Raum (mit seinen speziellen akustischen Eigenschaften) eigens geplant, gefertigt und gestaltet….

Mehr im folgenden, kompletten Aufsatz von Korbinian Maier:
Kleine Orgelkunde kleine Ausgabe Stand 2016

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Infos zu den Orgeln meiner aktuellen und vergangenen kirchenmusikalischen Wirkungsstätten finden Sie in den nachfolgenden Dokumenten:

Die Orgeln der Pfarr- und Wallfahrtskirche Anzing (aktuell seit 01.06.2020)

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Hauptorgel – Opus 100 von Orgelbau Anton Staller

Im Erbauungsjahr (1993) des neuen Orgelwerks für die Pfarr- und Wallfahrtskirche Anzing schrieb Orgelbaumeister Anton Staller aus Grafing in seiner Jubiläumsbroschüre zum „Opus 100“ aus seiner Werkstatt: „Die Orgel ist eine gelungene Verbindung zwischen alt und neu.“ Nachdem das Vorgängerinstrument nahezu unspielbar geworden war, entschloss man sich für den Neubau des heutigen Instruments, das dauerhaft, mit vielen Besonderheiten einen einzigartigen Akzent in der Orgellandschaft des Landkreises Ebersberg und darüber hinaus zu setzen vermag.

In die Konzeption wurde wieder das historische Barockgehäuse einbezogen, nach hinten vergrößert und ergänzt. Zehn romantische Register der Vorgängerorgel (erbaut 1911 von Behler & Waldenmaier) wurden in das neue Klangkonzept mit 28 Registern auf 3 Manualen und Pedal integriert: Bordun 16´, Gedeckt 8´, Gamba 8´(HW),  Subbaß 16´, Oktavbaß 8´, Tenoroktave 4´ und Rauschbaß (Ped.), Salizional und Schwebung 8´ mit Traversflöte 4´ (SW.). Als weitere Besonderheit legte man das I. Manual als Koppelmanual an und die Registeranlage als Doppeltraktur, um neben der mechanischen Register-betätigung die ergänzende Vorspeicherung durch einen elektronischen Setzer sowie die Nutzung andere Spielhilfen zu ermöglichen. Die Trakturen sind insgesamt in ihrer Spielart sehr präzise, angenehm und leichtgängig. Der vielseitigen Klanggestaltung und einfühlsame Intonation von Siegfried Jehmlich und Anton Staller ist es zu verdanken, dass das Instrument immer wieder neu, musikalisch-charmant in der schönen und transparenten Raumakustik fasziniert: Warme, sanfte und zeichnende Grundstimmen mit fülligem Fundament, leuchtende Mischstimmen und Klangkronen sowie charakteristische Zungenstimmen ermöglichen dem Organisten eine breites Repertoire an Orgelmusik von Renaissance und Barock über die Romantik bis in die Moderne. Das im oberen Gehäuse befindliche „Glockenspiel“ mit Messing-Schalenglocken (in den Tönen f-g-b-c-d-f) bekrönt das Orgelwerk in besonderer Weise und sorgt für einen festlichen Akzent beim Spiel weihnachtlicher und marianischer Orgelmusik.

Disposition (Klangaufbau) der Staller-Orgel:

IMG_20200508_172824 (3)Der Spieltisch im Gehäuseunterbau:

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Blick aufwärts, von der Orgelbank auf
den historischen Orgelprospekt (18. Jht.):

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Orgelvorstellung auf YouTube von Korbinian Maier
(Aufnahmetechnik: Bastian Fuchs)

Anzinger Orgelführung, Teil 1:

Anzinger Orgelführung,Teil 2:

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DieTruhenorgel im Chorraum

Die Truhenorgel stammt ursprünglich aus der Orgelbauwerkstatt Harald Rapp (Mengen) und wurde zunächst 1990 für die St. Nikolaus Kirche in Friedrichshafen erbaut. Nachdem sie dort nicht mehr benötigt und durch ein anderes Instrument ersetzt wurde, erfuhr die Orgel eine Generalüberholung mit Zubau der Manualtasten für Cis und Dis (die tonal aber in der kleinen Oktave erklingen) durch Orgelbaumeister Josef Maier aus Hergensweiler/Bodensee, der sie 2015 im Altarraum der Pfarrkirche Anzing aufstellte.
Die unteren Manualtasten (leichtgängige Stechermechanik) sind mit Buxbaum belegt, die Obertasten aus Ebenholz gefertigt. Das Gehäuse aus massiver Eiche beherbergt den Balg im Unterbau. Der Gebläsemotor ist im Hocker, unten integriert und durch einen breiten Windkanal mit der Truhe verbunden und liefert einen organisch wirkenden, lebendigen Wind. Die seitdem fest zur Anzinger Kirchenmusik gehörende Truhenorgel zeichnet sich durch das tragfähige Klangbild und große Stimmstabilität aus und ist mit ihren 4-Registern bestens für die Begleitung von Werktagsmessen,Tauffeiern, Vespern und das Musizieren im Ensemble mit anderen Instrumenten und Vokalsolisten geeignet.

DispoTruhenorgel Anzing (1)sition:
– Tonumfang: C-g3;
– Tasten für CIS+DIS klingen eine
Oktave höher
– Register ohne Teilung

Holzgedackt 8´
Rohrflöte 4´
Principal 2´
Quinte 1 1/3´

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Die Winterhalter-Orgel in der Auferstehungskirche
im „Haus Maria-Linden“, Vaterstetten
(aktuell)

1988 wurde das vollmechanische Instrument in der zeltartig anmutenden Auferstehungskirche von „Maria-Linden“ durch die Orgelbauwerkstatt Claudius Winterhalter in Oberharmersbach erbaut und gilt bis heute, Dank seiner klanglichen Vielseitigkeit und so manchem liebevollen Detail, zu den besonders gelungenen Werken  dieses heute überregional bekannten, kunsthandwerklichen Meisterbetriebes aus dem Schwarzwald.

Konzeption / Ausführung:

Beide Manualwerke stehen auf einer Windlade im Hauptgehäuse hinter den dem fünteiligen Rundturmprospekt (drei zentriert, mit höherem Mittelturm über der Spielanlage, seitlich flankiert durch die größten Prospektpfeifen (ab c° von Hohlflöte 8´). Hinter dem Hauptgehäuse folgt der Wartungs und Stimmgang, an den sich in der Tiefe die Pedalwindlade mit Rohrbass 8´ und Subbass 16´ (beide Register aus Nadelholz) anschließt. Hinter der Pedalwindlade befindet sich desweiteren die Windversorgung mittels Schwimmerbalg samt Motor in einem abgeschlossenen Podest. Dieser Balg sorgt für einen sehr musikalischen Wind und bringt das breite Klangspektrum in besonderer Weise singend zur Geltung (moderne, ungleichstufige Stimmtemperatur). Die Schleifladen aus feinjähriger Eiche liefern einen ruhig-konstanten und lebendigen Wind, sind mit Ventilführungsstiften und mit dichtetem, bestem Schafglacé-Leder an den Spundbrettern versehen. Die direkten und leichtgängigen Trakturen sind komplett in Holz ausgeführt (Wellen in Eiche, Döckchen und Winkel aus Weißbuche, Abstrakten aus Zedernholz) ermöglichen dem Organisten ein äußerst sensibles und ausdrucksvolles Spiel, auch mit aktiven Koppeln. Die Register haben im Geäuse ausreichend Platz zur Klangentfaltung, trotz vorgegebenen Raumverhältnissen. Das Pfeifenwerk (ob in Holz oder Metall) ist sehr sorgfältig mensuriert und  von höchster Qualität gearbeitet; die weiche Ansprache mit einfühlsamer Intonation macht die Klangfarben im einzelnen Spiel in hohem Maße reizvoll, füllig, zugleich aber präsent (ganz ohne Schärfe zu entwickeln) und im Zusamenspiel  maximal verschmelzungsfähig. Hierdurch entsteht der besondere und große Klang eines kleinen und feinen Instruments, das bei Kirchenbesuchern und Organisten in Liturgie und Konzert seit über 30 Jahren eindrucksvoll seine Wirkung entfaltet und zeigt.

Disposition / Klangaufbau:

I. Manual (C-f“‘), Hauptwerk
Hohlflöte 8´ (Prospekt, C-H innen, gedeckt),
Principal 4´
Quinte 2 2/3´, Vorauszug von
Sesquialter II
Quinte 1 1/3´, Vorauszug von
Mixtur III

II. Manual (C-f“‘), Nebenwerk
Gedeckt 8´ (Obstholz)
Rohrflöte 4´
Principal 2´
Vox humana 8´ (franz. Bauart)

Pedal (C-f´)
Subbass 16´
Rohrbass 8´

– Normalkoppeln
– Kanaltremulant aufs gesamte Werk wirkend

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(Foto: cwi)

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Die Klais-Orgel der Pfarrkirche „Maria-Königin“ in Baldham
(Dienstinstrument September 2013 – Juli 2017)

Die Orgel der Pfarrkirche Maria-Königin wurde 1982 mit Standort auf ebener Erde, rechts vorne im Kirchenraum von 1979  erbaut. Trotz engen, vorgegebenen Platzverhältnissen entstand durch die Konzeption von Hans-Gerd Klais, in Zusammenarbeit mit dem Organisten Erich Kronfuss und den Intonateuren Josef Luthen und Heinrich Schwadorf, ein hochwertiges Instrument mit äußerst reizvoller, neobarock anmuten-der Disposition, (Gesamtkonzept der einzelnen Klangfarben bezüglich Klangaussage und Pfeifenbauart) mit 18 Registern, spielbar auf zwei Manualen und Pedal, die heute noch den vielfältigen und eleganten Charme dieses Instruments als ein „Kind seiner Zeit“ (neobarocke Dispositionen wurden bis in die 90ziger Jahre im Orgel-bau verwirklicht) ausmacht. So setzt dieses Instrument einen interessanten Akzent in der Orgellandschaft des Münchner Ostens. Die mechanische Verbindung zwischen Tasten und Tonventil sowie die elektrische Registersteuerung ermöglicht dem Organisten nicht nur ein feinfühliges, musikalisches Interpretieren sondern auch einfühlsames und vorbereitendes Registrieren in Liturgie und Konzert. Die Orgel hat sich seit über 30 Jahren in  Liturgie und Konzert bestens bewährt und erfreut sich bei Kirchenmusikern und Gemeinde stets großer Beliebtheit.

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Als Download verfügbar:
Orgelweihefaltblatt 1982-Maria-Königin   (Festschrift)

Das Instrument hat folgende Klanggestalt / Disposition:

PEDAL, C-f‘
Subbaß  16′
Spillpfeife 8′
Tenoroctave 4′ (Prospekt OW)
Trompete 8′

HAUPTWERK, C-g“‘
Principal 8′ (Prospekt)
Holzgedackt 8′
Octave 4′
Gemshorn 4′
Traversflöte 2′ (überbl.)
Larigot 1 1/3′
Mixtur 4 fach 1′

SCHWELLWERK, C-g“‘ (als Oberwerk)
Rohrflöte 8′
Flötgedackt 4′
Nasard 2 2/3′
Principal 2′
Terz 1 3/5′
Octave 1′ (überblasend)
Schalmey-Oboe 8′
Tremulant

Normalkoppeln (elektrisch)

Gehäuseentwurf: Josef Schäfer
Gehäuse: Eiche/Fichte
Gehäusetiefe ohne Spieltisch: 1,25 (!)
Disposition: Hans-Gerd Klais, Bonn / Erich Kronfuss, Baldham
Konzeption/Mensuren: Hans Gerd Klais
Intonation: Josef Luthen/Heinrich Schwadorf (Firma Klais)

Seit Januar 2015 besteht ein Wartungsvertrag mit Orgelbau Andreas Utz,
der im Frühjahr 2016 auch die Generalüberholung an der Klais-Orgel durchführte.
Dank der erfolgreichen Maßnahme erklingt das Instrument in Gottesdienst und Konzert wieder in voller Klangpracht.

Hier ein Kurzportrait:
Orgelbau Andreas Utz Portrait

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Weitere Orgelportraits:

ORGELN DER PFARREI ST. KONRAD, HAAR
(ehem. Dienstpfarrei von 2002 bis August 2013)

Siemann-Orgel St. Konrad   (Pfarrkirche Haar)

Die Orgel in St. Nikolaus, Haar   (Friedhofskirche)

Die Orgel in Hl.-Kreuz, Gronsdorf (Filialkirche)
Im Mai/Juni 2012 (siehe auch Leitartikel sowie Zeitungsartikel unter Presse) wurde die historische Orgel von Gronsdorf durch Orgelbau Andreas Utz im Rahmen einer Generalüberholung an Ort und Stelle komplett zerlegt alle Teile gereinigt, wenn nötig überarbeitet und auf einwandfreie Funktion überprüft, bzw. dieser Funktionszustand wieder hergestellt. Hierbei wurde das gesamte Pfeifenwerk (mit gewachsenen Bestand) restauriert, nachintoniert und gestimmt.

Disposition:  Manual (49 Töne):
Copel 8´
Flöte 4´

Gamba 4´ ( C-c°
repetierend)
Prinzipal 4´

Octav 2´

Quint 1 1/3´
ab c“ 2 2/3´
Mixtur 2f. 1´

Pedal (18 Töne), fest ans Manual gekoppelt:
Octavbaß 8′
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