Klangvoller „Bildungsurlaub“ bei der 25. intern. Orgelakademie im Altenberger Dom

Liebe Musik- und Orgelfreunde!

Zu meiner großer Freude wurde mir vor Kurzem offiziell mitgeteilt, dass ich im August 2012 als „aktiver Absolvent“  an der 25. internationalen Orgelakademie an der großen Klais-Orgel im Altenberger Dom teilnehmen darf. Vom 06.08. bis 09.08.2012  genoss ich im bergischen Altenberg meine Fortbildung im Fach der Orgelimprovisation bei  Prof. Wolfgang Seifen (Berlin), Prof. Dr. Hans Haselböck (Wien), Paolo Oreni (Mailand) und Prof. Patrick Delabre (Chartres – Frankreich).

Das (Gäste-) Haus Altenberg garantierte eine freundliche, kreative und gastlich-schmackhafte Atmophäre, angefangen von der Unterbringung bis zu den gemeinsamen Mahlzeiten, die immer wieder Möglichkeit für den kollegialen Austausch in fast familiärer Umgebung boten. Begonnen mit einem morgendlichen Plenum mit persönlicher Vorstellung eines Dozenten im Dom, fand vormittags und nachmittags an verschiedenen Kirchenstandorten in der Umgebung und im Dom der praktische Orgelunterricht bei jeweils einem der vier Dozenten mit jeweils einem selbstgewählten Improvisationsthema, in einem bestimmten Stil statt. Das Gespielte wurde analysiert, Tipps zu Herangehensweise und Umsetzung besprochen und anschließend wiederholt umgesetzt. An den ersten beiden Abenden bot der Dom jeweils die Gelegenheit zum Besuch der beeindruckenden Improvisationskonzerte von Patrick Delabre, Organist an der Cathédrale de Chartres (F) und dem „Grand Signeur“ der Akademie, Dr. Hans Haslböck aus Wien.

Das „Silber-Jubiläum“ der 25. Orgelakademie Altenberg wurde am Mittwoch, den 08.08.2012 mit einer Orgelnacht von folgenden Konzertorganisten gestaltet: Paulo Oreni (Mailand) Karl-Ludwig Kreutz (Münsterorganist aus Freiburg), Wolfgang Hörlin (München) und dem Mitbegründer der Akademie Prof. Wolfgang Seifen, der seine romantische Improvisation über das „Te deum“ in den Choral „Großer Gott, wir loben Dich“ münden ließ, um abschließend nach einer deutlichen Zäsur, vom allsichtbaren Zentralspieltisch aus allen Besuchern den Einsatz zum gemeinschaftlichen Gesang dieses Liedes zu geben: Ein Dom voller Menschen, ein Dom voller gemeinsamer Klänge – ein unglaubliches Erlebnis!

Für das Abschlusskonzert der Teilnehmer wurden sieben Absolventen ausgewählt, ihre vorbereiteten Improvisationen in verschiedenen Stilen vorzutragen. Mir kam dabei die Ehre zu, das Konzert mit einer Impro über das Lied aus dem Gotteslob (Nr. 262) „Nun singt ein neues Lied dem Herren“ (sinnbildlich für den musika-lischen „Wissenszuwachs“ im Rahmen der Akademie), im Stile eines französisch-barock gehaltenen „Grand Plein Jeu“ mit Cantus firmus im Alt  (umgesetzt per Pedal mit der horizontalen 4′ Zunge der Trompeteria) zu eröffnen. Faszinierend war die vielseitige, farbige Mischung von Stilen und Registrierungen der Domorgel, die alle Teilnehmer auf dem klangvollen Instrument aus der Werkstatt von Orgelbau Klais sehr gekonnt umsetzten. Ich erlebte daher das Konzertspielen zum ersten Mal kurioserweise und sehr beeindruckt als eine Art „Mannschaftssport“ mit großer Freude! Applaus und Glückwünsche von Kollegen- und Dozentenseite beim anschließenden Empfang setzten einen positiven „Schlussakkord“ zum Ende der Akademie!

Zuletzt möchte ich mich bei Frau Francoise Dornier für die freundliche Überlassung der Fotos- sowie bei  Herrn Domorganist Rolf Müller, Herrn Christian Heck und allen Dozenten für die Realisierung dieser unvergesslichen Woche herzlich bedanken!
So gewollt, wird man vielleicht im nächsten Jahr in Altenberg manche bekannten Gesichter wieder sehen dürfen. Doch bis dies soweit sein kann, wird mir diese Orgelakademie in bester Erinnerung bleiben!

Unterricht bei Patrick Delabre (Chartres-Frankreich)

Informationen zu den Orgelkonzerten im Altenberger Dom finden sie unter:
http://www.altenberger-dommusik.de/

Beim Teilnehmerkonzert am fahrbaren "Chorspieltisch" der Domorgel

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Euch allen eine erholsame und kreative Urlaubs- und Ferienzeit und eine gesunde Ankunft nach dem Urlaub zu Hause!

Ihr und Euer Korbinian Maier